Das RAW-Format

Irgendwann steht beinahe jeder Amateur-Fotograf vor der Entscheidung, ob er zukünftig seine Bilder digital nachbearbeiten möchte. Entscheidet er sich dafür, führt eigentlich kein Weg mehr am sog. RAW-Format vorbei. Dieses Dateiformat bietet bei der digitalen Nachbearbeitung den größten Spielraum, weswegen die meisten Fotografen früher oder später damit arbeiten.

Was ist das RAW-Format?

Grundsätzlich handelt es sich hierbei um ein Dateiformat. So wie es für Musikdateien unterschiedliche Formate gibt (z.B. .mp3, .wav oder .m4a) gibt es auch für Bilddateien unterschiedliche Formate. Das wohl bekannteste darunter ist das .jpg-Format. Aber darüber hinaus gibt es viele mehr, z.B. .tiff, .png, .gif, .bmp und eben die RAW-Formate der einzelnen Kamerahersteller. Das JPG-Format wird nicht aus purem Zufall am meisten verwendet. Es kann Fotos so gut komprimieren, dass die Dateien vergleichsweise klein werden und dennoch viele Bilddetails beinhalten. Daher wird JPG auch von so ziemlich jeder erdenklichen Software unterstützt. Mit dem RAW-Format können nur wenige Programme umgehen. Warum also sollte man dennoch zum RAW-Format wechseln?

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Dieses Foto meiner Hündin Zenzi ist während eines Urlaubs in Oberbayern bei Dietramszell entstanden. In den frühen Morgenstunden bot der Bodenfrost und der Nebel eine ganz wunderbar mystische Stimmung. Streng genommen ist das Original-Foto unterbelichtet. Hätte ich die Einstellungen allerdings so gewählt, dass der Hund optimal belichtet ist, wäre der Hintergrund viel zu hell geworden. Ich habe also die Belichtung an den Hintergrund angepasst und nachträglich Zenzi aufgehellt. Dank RAW-Format kein Problem!

200 mm | f 3,2 | 1/640 s | ISO 800

Keine Bildkompression

Der große Vorteil des RAW-Formats: die Bildinformationen des Fotos werden unkomprimiert abgespeichert. Das geht natürlich zu Lasten der Dateigröße. Je nach Motiv können die RAW-Dateien meiner Sony schon mal bis zu 30 MB groß werden - pro Foto versteht sich. Dafür habe ich aber eine vollkommen kompressionsfreie Bilddatei bei der ich in der Nachbearbeitung sprichwörtlich jedes Pixel einzeln "anfassen" kann. Verlustbehaftete Formate (z.B. .jpg oder .png) fassen die Informationen mehrerer Pixel zusammen und speichern diese dann in einem einzigen Pixel. So macht JPG z.B. aus 9 Pixel nur noch ein einziges. Die Datei beinhaltet dadurch deutlich weniger Informationen, wird kleiner aber auch quasi unbrauchbar für die digitale Nachbearbeitung.

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Bei diesem Foto hätte ich streng genommen auch direkt im JPEG-Format fotografieren können, da die Lichtsituation recht unkompliziert war. Ich habe meine Kamera aber standardmäßig immer auf RAW eingestellt und verändere dies grundsätzlich nicht, da ich mir immer die Möglichkeit vorbehalten möchte, meine Fotos nachträglich zu optimieren.

200 mm | f 2,8 | 1/800 s | ISO 100

Mehr Arbeitsaufwand

Fotografieren im RAW-Format bedeutet mehr Arbeitsaufwand. Punkt. Da gibt es nichts was man schön reden kann. Ich muss meine RAW-Dateien erst in ein Format konvertieren, welches mein Bildbearbeitungsprogramm überhaupt lesen kann. Dabei muss ich zwar nicht händchenhaltend neben dem Rechner sitzen; aber es ist dennoch ein Arbeitsschritt mehr. Alle RAW-Fotos, die du später dem Kunden ausliefern möchtest, solltest du unbedingt bearbeiten. Zumindest sollten sie nachgeschärft werden. D.h. je nachdem mit welcher Software du arbeitest wirst du jedes dieser Fotos in deinem Grafikprogramm öffnen müssen und nachschärfen müssen. Bei spezialisierter Fotografen-Software (z.B. Adobe Lightroom) kannst du glücklicherweise mehrere Fotos gleichzeitig nachschärfen. Abschließend müssen alle Fotos, die an den Kunden gehen noch in ein "normales" Bildformat exportiert werden. Mit RAW-Dateien werden deine Kunden nicht umgehen können. Du solltest deine fertigen Fotos z.B. im JPG-Format ausliefern. Im Gegensatz dazu, musst du Fotos, die du gleich im JPG-Format aufgenommen hast, nur von der Kamera auf deinen Rechner übertragen und kannst sie direkt deinem Kunden zukommen lassen.

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Dunkler Hund in den Morgenstunden bei Gegenlicht ist für die Kamera eine echte Herausforderung. Belichtet man auf den Hund, wird der Himmel zu hell und man verliert die wunderbaren Farben des Sonnenaufgangs. Belichtet man auf den Himmel, wird der Hund (insbesondere ein schwarzer) zu dunkel. Wie gut, dass es das RAW-Format gibt. Ich habe so belichtet, dass der Himmel optimal abgebildet wird und nachträglich den Hund aufgehellt.

50 mm | f 1,6 | 1/1600 s | ISO 80

Lohnt sich der Aufwand?

Ja, ja und nochmals JA! Die meisten Fotografen bearbeiten ihre Fotos nachträglich. Aus gutem Grund: nicht immer herrschen an der Location optimale Lichtverhältnisse. Oder aber man hat die Kamera versehentlich ein wenig schief gehalten und möchte den Horizont gerade rücken. Oder aber es gilt störende Bildelemente zu retuschieren (Fliegen, Dreck, Falten, ...). Es gibt unzählige Gründe warum es sinnvoll sein kann, ein Bild nachzubearbeiten. Mit dem RAW-Format hast du bei jedem Foto die Möglichkeit noch das Maximum herauszuholen. Im Gegensatz dazu kannst du beim JPG-Format maximal noch den Ausschnitt anpassen. Alle weiteren Bearbeitungsmöglichkeiten sind kaum oder gar nicht mehr möglich.

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Romy Hufnagel
Bahnhofstraße 6
91617 Oberdachstetten

Tel: +49 (0) 176 256 286 10
Mail: info@romybuchschmid.de
Web: https://romybuchschmid.de

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